Eine Vorbetrachtung…
In der Regel sind Hündinnen eher stubenrein als Rüden. Sehr viele Hundehalter begehen in dieser Thematik besonders schwerwiegende Fehler, aus welchen Gründen auch immer. Der Hund kommt i.d.Regel mit der 8. Woche ins neue Heim. Wenn DER MENSCH (!!) unachtsam ist, kann es leicht passieren, dass der Welpe, kaum ins neue Heim angekommen, sich auf dem Teppich löst.
JETZT beginnt der Fehler des unerfahrenen Menschen. Der Welpe, der von nichts eine Ahnung hat, noch unter der Trennung von der Mutter leidet und sehnsüchtig eine Vertrautheit sucht, wird leider immer noch oft genug geschimpft oder mit seinen Hinterlassenschaften in engen Kontakt gebracht, um es mal dezent auszudrücken. Perfekt! Der Grundstein für eine große Verstörtheit ist gelegt.
Die Lernfähigkeit unter DIESEN Bedingungen sind für den Welpen dermaßen erschwert, dass sein Halter wahrscheinlich noch sehr lange dieses „Lösen in der Wohnung“ genießen kann. Einen Hund kann man aufgrund seiner Ehrlichkeit und Loyalität, über seine Gestik und Mimik „befragen“.
Die Stubenreinheit ist für den Hund ein Lernprozess, (und eine Stärkung seiner Schließmuskeln) wie alles andere auch.
Die Logik, einem Welpen mit der Schnauze in die Hinterlassenschaften zu drücken, käme dem gleich, einem Säugling die volle Windel ins Gesicht zu drücken, um diesen „zu lehren“ auf die Toilette zu gehen, auf so eine Idee würde ja auch niemand kommen. Bitte entschuldigen Sie die recht drastische Ausdrucksweise, aber mir sträuben sich immer die Nackenhaare, wenn ich auch heute noch von der Methode höre, dass Neu-Hundebesitzer ihrem Welpen die Nase in seine Hinterlassenschaften drücken. Sicherlich gibt es genügend aufgeklärte Hundebesitzer, aber ich kann Ihnen versichern, es sind immer noch deutlich weniger, als man annehmen sollte.
JEDES Missgeschick geht IMMER auf das Konto des Halters, er ist Schuld, nicht der Hund! Sind wir schnell genug und beobachten unseren Hund, wenn er in der Wohnung unterwegs ist, fast durchgehend, dann werden die Erfolge nicht ausbleiben. (Ich weiß, dass ist anstrengend, aber je mehr sie sich in dieser Zeit engagieren, um so leichter wird es für Ihren Hund, zu lernen.)
Ihre Erfolgsgarantie
Sofort nach:
jedem Schlafen, jedem Spielen, jedem Fressen. Generell alle 90 – 120 Minuten, wird der Hund nach draußen gebracht! (Das heißt aber nicht, dass Sie mit der Stoppuhr bei ihrem Hund wachen, lassen sie ihn schlafen, ihr Auftritt kommt, wenn er erwacht – hier ist also wieder ihre gute Beobachtungsgabe gefordert.) Lieber etwas früher oder einmal zuviel, als einmal zuwenig und ein Missgeschick mehr. Denken Sie daran, einem Platz nahe des Wohnorts (vor der Tür an einem Baum usw.) auszusuchen und den Welpen IMMER an den gleichen Platz zu bringen. Denken Sie daran, IMMER ein Leckerli einzustecken. Nachdem Sie geduldig gewartet haben und der Welpe sich gelöst hat, wird er überschwänglich mit Leckerli und Streicheleinheiten belohnt. Über das Futter hat man auch die Möglichkeit ein wenig Einfluss zu nehmen. Proteinreiche Nahrung ergibt weniger Kot wobei man wieder bei Komplettfutter auf Zerealienbasis ein hohes Kotvolumen bekommt.
Ein Malheur ist trotzdem geschehen? Na ja, kein Mensch ist unfehlbar, ist mir bei Hazel zu ihrer Welpenzeit auch passiert.
R U H E B E W A H R E N !! Wenn Sie ihn auf frischer Tat ertappen, ein NEIN oder Pfui loslassen, sofort mit ihm raus und „warten bis er sich lösen wird“. Denken Sie an Lob- Leckerli !!!
Entweder entfernt ein zweites Familienmitglied dieses Übel während Sie draußen sind oder Sie entfernen es sobald Sie mit dem Welpen wieder drin sind. Nicht erst entfernen und dann raus, denn dies sind zwei ineinander greifende Handlungen!
Der Hund sollte dabei nicht zuschauen, eine zweite Person lenkt ihn ab (im anderen Raum) oder Sie bauen eine „Hundebox- Übung“ ein, mit abgedeckter Decke um ihn die Sicht zu versperren.
Hinweis: Wer sich fragt, warum der Welpe nicht zuschauen soll: Die Mutterhündin hat in der Welpenzeit bis zu einem bestimmten Alter die Hinterlassenschaften entfernt. Machen Sie es an ihrer Stelle, bekommt der Welpe möglicherweise eine falsche Verknüpfung.
Vielleicht war ja sowieso „seine“ Ruhezeit….. Überdecken Sie die Stelle wo der „Unfall“ geschah mit anderen Duftstoffen, sonst wird er sich diese Stelle oder in deren Nähe als weiteren Lösungsplatz suchen. Glasreiniger, Körperspray oder Rasierwasser haben sich zu meiner Zeit bestens bewährt.
Ein Unfall ist nicht tragisch, nur versuchen Sie unbedingt die Anzahl der Unfälle auf ein Minimum zu halten. Jeder einzelne Misserfolg ist ein großer Schritt in die falsche Richtung. Geschwindigkeit ist hier angesagt, unterschätzen Sie niemals den Zeitraum des Verlangens sich zu lösen. Mitunter kann es passieren, dass er noch den letzten Happen am kauen ist und drückt hinten schon wieder ein Missgeschick raus….. Zwischen den einzelnen Intervallen im Leben des Welpen (Sie haben es gerade erfahren) hat er auch seine kurzen „Spielphasen“. Genau DIESE nutzen wir für die ersten Erziehungsschritte! Eines darf man nicht vergessen, fangen Sie wirklich in der „Kindergarten“- Stufe an, also das 1+1, und nicht 586584 : 6454 = ?. Er wäre absolut überfordert und das zu Recht.
Kurz-Tipp: Stubenrein werden Welpen nicht von jetzt auf gleich, geben Sie Ihrem jungen Hund die Chance, es zu erlernen und zu verstehen. Ich kann Ihnen versichern, auch, wenn es mal länger als zwei Wochen dauert (was ich persönlich als rekordverdächtig empfinde) – es passieren immer noch mal Malheurs, seien Sie nachsichtig, denn meistens haben wir als Mensch die Zeichen nicht richtig gedeutet, oder es geht Ihrem Hund einfach auch mal nicht so gut.